Die romanische Kirche Berghausen

Innenrenovierung der Kirche St. Cyriacus Berghausen

Nach ersten Teilfreilegungen der übertünchten Wandmalereien in der Chorapsis 1914 kam es 1936 zur vollständigen Freilegung und Restaurierung der figürlichen Bildszenen mit Fixierung, Retusche und teilweiser Übermalung durch einen Kirchenmaler. 1960 wurde dann das romanische Dekorationssystem in der ganzen Kirche aufgedeckt, konserviert, retuschiert und ergänzt. 1961 folgte eine erneute Konservierung der figürlichen Wandmalereien, verbunden mit einer abermaligen Festigung, Entfernung der Retuschen und Übermalungen von 1936 sowie der Neuretusche in Tratteggio-Technik. Die aufwändige Maßnahme mit intensiver Betreuung durch den Restaurator des westfälischen Denkmalamts entsprach dem damals neuesten Stand der konservatorischen Techniken. 1981 machten Putzhohlstellen und Risse die bisher letzte konservatorische Behandlung und Oberflächenreinigung der Apsismalerei notwendig, bei der die Retuschen von 1961 verblieben.[1]

Zustand vor der Renovierung :

Die Malerei zeigt heute nach der letzten Reinigung im Jahr 1981 eine starke Oberflächenverschmutzung, die nutzungsbedingte Ursachen hat (Heizung, Kerzen, Kirchenbesucher) und in Verbindung mit dem durch hohe relative Luftfeuchtigkeit bestimmten Raumklima einen idealen Nährboden für den festgestellten mikrobiellen Bewuchs darstellt. Außerdem sind insbesondere im Sockelbereich der Apsis Salzausblühungen festzustellen.

Voruntersuchungen und Konzepterstellung:

Dieser mangelhafte Zustand wurde in einem Gutachten aus dem Jahr 2008 von Diplomrestaurator Leonhard Lamprecht, LWL – Amt für Denkmalpflege in Westfalen-, untersucht und bewertet. Im Herbst 2011 konnte Frau Dr. Skriver auf Grundlage eines verformungsgerechten Aufmaßes des Chorbereichs eine Bestandskartierung durchführen. Das Ergebnis zeigt, dass ein großer Anteil an Originalmalereien, besonders im wertvollen figürlichen Bereich vorhanden ist.

Um ein Restaurierungskonzept für die Raumschale erstellen zu können, wurden im Frühjahr 2013 weitere Voruntersuchungen durchgeführt. Dabei hat die Firma Berchem Restaurierungen Schäden an den Malereien kartiert, Materialproben entnommen, sowie Musterfelder angelegt, an denen man exemplarisch sehen kann, wie die Malerei nach der Restaurierung aussehen wird. Anhand dieser Maßnahmen konnte ein abschließendes Restaurierungskonzept erstellt werden, welches die Grundlage für die Durchführung der Innenrestaurierung in der zweiten Jahreshälfte 2013 ist.

Geplante Maßnahmen der Innenrenovierung:

Auf Grundlage des Restaurierungskonzepts wird in enger Absprache mit dem LWL – Amt für Denkmalpflege in Westfalen- die Raumschale der Kirche restauriert. Dabei wird je nach festgestelltem Bedarf die Malschicht gesichert und rückfixiert, lockere Putzschalen und Hohlstellen hinterfüllt, die Flächen gereinigt, der mikrobielle Befall bekämpft und gehemmt, Salze entzogen, Läufer und Glanzstellen reduziert, Altkittungen behandelt und Fehlstellen in der Malerei in Tratteggio-Technik retuschiert. Neben der Restaurierung der Raumschale werden auch die Einrichtungsgegenstände restauriert. Die Installation einer neuen Beleuchtung, sowie weitere notwendige Renovierungsmaßnahmen im Inneren des Kirchenraumes werden ebenfalls im Zuge der Gesamtmaßnahme realisiert.

 

Durch die besondere Bedeutung der Malerei ist es gelungen, eine Zuwendung aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm III des Bundes zu bekommen. Dadurch wird die bevorstehende Renovierungsmaßname gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages, sowie vom Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr.

Die Renvierungsarbeiten wurden vom Archtikurbüro

Dipl.-Ing. Günter J. Müller
Kreuzbergweg 2
59955 Winterberg

Tel 02981-6419
Fax 02981-3313
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http://www.www.architekt-mueller-winterberg.de

betreut.

1] SKRIVER, Anna: Restaurierungsgeschichte der romanischen Wandmalereien, Dezember 2011

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